Rettungshund (biologische Ortung)
Bei der Suche nach vermissten oder verschütteten Personen ist Eile geboten. Je schneller sie aufgespürt werden, desto erfolgreicher verläuft die Rettung. Rettungshunde, oder auch Suchhunde genannt, werden als erste eingesetzt – die biologische Ortung. Es gibt Flächen- und Trümmersuchhunde.
Flächensuchhunde werden eingesetzt, wenn Personen beispielsweise in einem Wald vermisst werden. Von Trümmersuchhunden ist die Rede, wenn Hunde bei der Suche von Verschütteten nach Erdbeben, Einstürzen oder Explosionen eingesetzt werden.
Hunde hören etwa doppelt so gut wie Menschen und nehmen Frequenzen war, die das menschliche Ohr nicht mehr aufnehmen kann. Das Ohr wird durch siebzehn Muskeln in alle Richtungen gesteuert, so dass es auch Geräusche hinter sich wahrnimmt. Die beweglichen Ohrmuscheln lassen den Hund Geräuschquellen zudem dreidimensional orten.
Nicht nur die Ohren unterscheiden sich wesentlich von denen des Menschen. Die Nase ist ebenfalls viel feiner. Während der Mensch „nur“ über fünf Millionen Riechzellen verfügt, haben Hunde bis zu 220 Millionen. Ein weiterer Grund für die enorme Riechleistung ist die schnelle Atmung des Hundes. Er kann bis zu 300 Mal pro Minute atmen und ständig neue Gerüche aufnehmen. Der Hund riecht demnach im Verhältnis zum Menschen eine Millionen Mal besser und kann so Gerüche viel intensiver aufnehmen und deren Informationen verarbeiten. Er ist in der Lage anzuzeigen, ob ein Mensch bei Bewusstsein, bewusstlos oder tot ist. Die ausgeprägten Sinnesorgane machen den Hund aber nicht direkt zu einem Rettungshund.
Der Weg vom Haus- zum Suchhund ist lang und nicht jeder Hund ist automatisch geeignet. Der Körperbau sowie ein ausgeprägter Spieltrieb sind Voraussetzungen für die Suche. Obwohl es um Leben und Tot geht ist es für Hunde ein Spiel. Die Rettungshunde müssen über Trümmer klettern oder in sie hinein kriechen. Sie gelangen in Bereiche, die für Menschen nicht zugänglich sind. Der Haushund sollte bei Beginn seiner Ausbildung sechs bis zwölf Monate alt sein. Mit drei Jahren gehört ein Suchhundanwärter schon zum alten Eisen und kann die Ausbildung nicht mehr beginnen.
Das Wesen des Hundes spielt eine wichtige Rolle. In einem Wesenstest wird herausgefunden, ob er geeignet ist. Gleiches gilt für seinen Teampartner, dem Hundeführer. Wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind, durchlaufen die Rettungshunde verschiedene Ausbildungsstufen um als „Ortungsgeräte“ bei der Suche nach vermissten oder verschütteten Personen eingesetzt werden zu können. Die Sinnesorgane der Hunde werden so sensibilisiert und trainiert, dass die Hunde lernen, ihre Sinne situationsbedingt einzusetzten. Die dreijährige Ausbildung macht Hund und Hundeführer zu einem Team, dass aufeinander abgestimmt ist. Sie lernen von- und miteinander.
Wenn verschüttete Personen durch die Rettungshunde aufgespürt werden, können die Rettungskräfte mit den technischen Ortungsgeräten die Suche verfeinern und die genaue Position bestimmen.